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Pucken oder nicht pucken? Die Vor- und Nachteile dieser altbewährten Methode

Pucken ist eine mögliche Schlafposition, die viele Eltern für ihre Babys wählen. Obwohl es eine sehr altbewährte Methode ist, wird sie heute kontrovers diskutiert. In diesem Blog möchte ich die Vor- und Nachteile des Puckens untersuchen und für jeden Elternteil eine fundierte Entscheidung ermöglichen.

Was ist das Pucken eigentlich?

Pucken ist eine Methode, die schon seit Jahrhunderten angewendet wird, um Babys zu beruhigen und ihnen ein Gefühl von Geborgenheit zu geben. Dabei wird das Baby in ein enges Tuch gewickelt, sodass es sich nicht mehr frei bewegen kann. Diese Einschränkung erinnert das Baby an die Enge im Mutterleib und gibt ihm ein Gefühl von Sicherheit.

Das Pucken kann besonders in den ersten Wochen nach der Geburt helfen, wenn das Baby noch nicht in der Lage ist, sich selbst zu beruhigen.

Es kann aber auch negative Auswirkungen haben, wenn es falsch ausgeführt wird oder zu lange angewendet wird.

 

In diesem Blogartikel werden wir die Vor- und Nachteile des Puckens genauer betrachten und dir helfen, zu entscheiden, ob diese Methode für dich und dein Baby geeignet ist.

Der Wunsch der Eltern, ihr Neugeborenes zu pucken

Vielleicht hast du schon von dem Begriff "Pucken" gehört - einer Methode, bei der das Baby fest in eine Decke gewickelt wird, um ihm das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit zu geben. Viele Eltern schwören darauf, dass ihr Neugeborenes dadurch besser schläft und weniger unruhig ist.

 

Doch was sagen Expert:innen dazu?

Es gibt tatsächlich Vor- und Nachteile beim Pucken.

Einerseits kann es dem Baby tatsächlich helfen, sich schneller zu beruhigen und besser zu schlafen. Andererseits kann es aber auch zu Hüftproblemen führen, wenn die Beine zu eng gewickelt werden. Es ist also wichtig, sich genau zu informieren, bevor man sich für oder gegen das Pucken entscheidet.

Ist das Pucken gefährlich?

Es gibt sehr viele verschiedene Meinung zum Pucken. Von Seiten der Kinderärzt:innen herrscht eher Abneigung. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. (BvKJ) hat 2021 zum Pucken einen Artikel verfasst mit dem Titel: “Kinder- und Jugendärzte warnen vor Pucken: „Pucken ist überflüssig und gefährlich für Säuglinge“

 

Denn bewiesen scheint auch: Pucken erhöht das Risiko für eine Hüftdysplasie beim Baby. Wird das Baby zu fest gewickelt, können dabei auch Nerven abgeklemmt und die Atmung beeinträchtigt werden (v. a. beim Schreien und Weinen). Neben all dem besteht die Gefahr, dass sich der Hinterkopf des Babys abflacht, wenn es zu lange und häufig in Rückenlage liegt. Außerdem wird auf die Gefahr der Überhitzung und Dehydrierung des Babys hingewiesen, besonders im Sommer und in geheizten Räumen.

 

In diesem Artikel wird auch davon gesprochen, dass sich die Babys anfangs gegen das Pucken wehren und dann “aufgeben” und seelische Probleme davon tragen.

 

Meine Meinung zum Thema Kopfabflachung:

Die Vermehrung der abgeflachten Hinterköpfe entsteht nicht vom Pucken, sondern aufgrund der Panikmache von Ärzt:innen und Krankenhäusern, die Babys nicht auf den Bauch zu legen. Eltern kommen oft mit 4-5 Monate alten Babys, die in ihrem Leben ganze 5 Minuten auf dem Bauch verbracht haben.

 

Dieser Hinweis (mit der Bauchlage) gilt ja anfangs nur für die Nacht - nur das hören viele Eltern wohl nicht und legen ihre Babys dann auch am Tag nicht auf den Bauch.

 

Das Pucken macht man ja nur in der Nacht und auch nur so lange, bis das Baby sich von allein drehen kann.

 

Meine Meinung zum Thema Hüftdysplasie:

Diese entsteht dann vermehrt durch die abgeflachten Hinterköpfe und damit einhergehenden Asymmetrien. Meist ist die gegenüberliegende Hüfte eingeschränkt, weil das Baby immer zu einer Seite schaut und sich damit der gesamte Körper verändert.

 

Wenn richtig gepuckt wird, dann sind nur die Arme und der Oberkörper fest eingewickelt und alles ab der Hüfte frei beweglich oder zumindest lockerer gewickelt.

 

Die Gefahr für die Hüften besteht vor allem in den ersten 6 Wochen - danach sollte das Pucken nicht die Ursache sein.

 

Meine Meinung zum Thema seelische Schäden:

Ich erlebe oft unausgeschlafene und gestresste Eltern und würde schon aus diesem Grund das Pucken immer empfehlen. Sicher gibt es KInder, die das nicht mögen - aber das hat dann meist andere Ursachen, die es zu finden gilt. Ein gesundes Baby empfindet das Pucken eher als angenehme Begrenzung und es kann so besser zur Ruhe kommen, denn anfangs ist die Unsicherheit in der Rückenlage sicher ein Thema. Auch Dinge wie der Moro-Reflex lassen die Babys immer wieder nachts aufwachen.

Wie man das Baby richtig puckt

Wenn du dich dafür entscheidest, dein Baby zu pucken, ist es wichtig, dass du es richtig machst. Das Pucken kann deinem Baby ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit geben, aber nur, wenn es korrekt durchgeführt wird. Beginne damit, eine leichte Decke zu verwenden, die groß genug ist, um das Baby vollständig zu umwickeln. Platziere das Baby mit dem Kopf oben auf die Decke und falte die obere Ecke der Decke über den Körper des Babys. Dann falte die linke Ecke der Decke über den Körper und stecke sie unter den Körper des Babys. Wiederhole dies auf der rechten Seite und falte die untere Ecke der Decke über den Körper des Babys und stecke sie unter den Körper.

 

Achte darauf, dass das Baby genügend Platz hat, um die Beine zu bewegen und dass die Decke nicht zu eng um den Hals des Babys sitzt. Wenn du das Pucken richtig machst, kann es deinem Baby helfen, sich sicher und geborgen zu fühlen und ihm helfen, besser zu schlafen.

Wann sollte man das Baby nicht pucken?

Es gibt bestimmte Situationen, in denen das Pucken des Babys nicht empfehlenswert ist. Zum Beispiel, wenn das Baby an einer Hüftdysplasie leidet oder eine andere Erkrankung hat, die das Pucken beeinträchtigen könnte. Außerdem sollte das Pucken vermieden werden, wenn das Baby Fieber hat oder Anzeichen von Atembeschwerden zeigt. In diesen Fällen ist es besser, das Baby nicht zu pucken und stattdessen alternative Methoden zu verwenden, um es zu beruhigen. Es ist auch wichtig, darauf zu achten, dass das Pucken nicht zu eng ist und das Baby nicht einschränkt oder Schmerzen verursacht. Wenn du unsicher bist, ob das Pucken für dein Baby geeignet ist, solltest du immer einen Arzt/ eine Ärztin oder eine Hebamme um Rat fragen.

Alternativen zum Pucken für Eltern, die sich dagegen entscheiden

Wenn du dich dazu entschieden hast, dein Baby nicht zu pucken, gibt es einige Alternativen, die du ausprobieren kannst. Eine Möglichkeit ist es, dein Baby in einem Schlafsack schlafen zu lassen. Diese sind sicher und bequem und bieten deinem Baby trotzdem das Gefühl von Geborgenheit.

 

Eine andere Option ist es, dein Baby in einem eng anliegenden Strampler oder Body zu schlafen zu legen. Diese Kleidungsstücke können dem Baby das Gefühl von Begrenzung geben, ohne es jedoch so eng einzuwickeln wie beim Pucken.

 

Wenn dein Baby Schwierigkeiten hat, zur Ruhe zu kommen, kannst du auch versuchen, es in eine sanfte Wiegebewegung zu versetzen oder ihm eine beruhigende Musik abzuspielen. Es ist wichtig zu bedenken, dass jedes Baby anders ist und was für eines funktioniert, mag für ein anderes nicht funktionieren.

 

Wichtig ist, dass du deinem Baby das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gibst, damit es sich entspannen und zur Ruhe kommen kann.

Ist Pucken ratsam oder nicht?

Also, was ist nun die Antwort auf die Frage, ob das Pucken von Neugeborenen eine gute Idee ist oder nicht? Nun, wie so oft im Leben ist die Antwort nicht einfach schwarz oder weiß. Es gibt Vor- und Nachteile, die abgewogen werden müssen.

 

Wenn das Pucken korrekt durchgeführt wird, kann es dazu beitragen, dass das Baby sich sicher und geborgen fühlt und besser schläft. Es kann auch dazu beitragen, dass das Baby weniger schreit und weniger anfällig für den plötzlichen Kindstod ist.

 

Auf der anderen Seite kann das Pucken dazu führen, dass das Baby überhitzt oder unbequem wird, was zu Unruhe und Schmerzen führen kann. Es kann auch dazu führen, dass das Baby sich nicht ausreichend bewegt, was zu Entwicklungsverzögerungen führen kann.

 

Letztendlich ist die Entscheidung, ob man sein Baby puckt oder nicht, eine persönliche Entscheidung, die auf den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben des Kindes basieren sollte. Es ist wichtig, sich gut zu informieren und mit einem Kinderarzt/ einer Kinderärztin oder einer Hebamme zu sprechen, bevor man eine Entscheidung trifft.

Fazit: Warum ich das Pucken immer empfehlen würde

Weil es, richtig ausgeführt, eine wunderbare Möglichkeit ist das Baby zu beruhigen und die Nacht vielleicht für alle ein bisschen zu verlängern 😉.

Du musst dich wohl damit fühlen und dein Baby auch.

Probier es aus und du wirst sehen, ob es für euch das Richtige ist, oder eben auch nicht.

 

 

Fröhliches Pucken!

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